Junge Union wählt Marie Böckmann zur neuen Vorsitzenden

Junge Union wählt Marie Böckmann zur neuen Vorsitzenden

Montag, 08. August 2022

Amtsinhaber Daniel Rabe tritt nicht mehr an / Bildung muss ein Schwerpunkt bleiben


Die Junge Union Recklinghausen hat eine neue Vorsitzende. Einstimmig wählten die Mitglieder bei der jüngsten Jahreshauptversammlung in der Hausbrauerei „Suberg’s bei Boente“ Marie Böckmann zur Nachfolgerin von Daniel Rabe. Der führte sechs Jahre die CDU-Nachwuchsorganisation, stand aus Altersgründen für eine Wiederwahl aber nicht zur Verfügung.

„Die JU hat Daniel Rabe viel zu verdanken. Er hat uns gut durch die schwierige Coronazeit gebracht und es ist ihm bei allen Einschränkungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, gelungen, den Laden zusammenzuhalten. Insbesondere haben wir auch im Kommunalwahlkampf unseren Beitrag zum Erfolg der CDU geleistet“, sagte Marie Böckmann. Sie dankte ihrem Vorgänger im Namen der Mitglieder, überreichte ein Präsent.

Unterstützt wird die neue Vorsitzende künftig bei der Vorstandsarbeit durch Luca Ahmann (stellv. Vorsitzender), Marco Duscha (Schatzmeister), Katharina Minkhofer (stellv. Schatzmeisterin), Steven Brunek (Schriftführer), Robin Mainz (stellv. Schriftführer), Jaqueline Neth, Florian Bartmann und Noah Werner (alle Beisitzer).

Marie Böckmann (22) ist gebürtige Recklinghäuserin, studiert Medizin und ist bereits vor acht Jahren durch den damaligen Bundesvorsitzenden Philipp Mißfelder auf die JU aufmerksam geworden. Seit mehreren Jahren gehörte die ehemalige Petrinerin dem Vorstand an, ist als Mitglied der CDU als sachkundige Bürgerin in den Ausschüssen für soziale Gerechtigkeit und Demografie sowie Kinder, Jugend und Familie vertreten. Ebenso gehört sie als Mitglied der Union auch dem Vorstand des CDU-Ortsverbandes Altstadt und des Stadtverbandes an.

„Meine Heimatstadt liegt mir sehr am Herzen und ich möchte aktiv dazu beitragen, den JU-Slogan ,Mitreden. Mitmachen. Mitgestalten‘ in die Tat umzusetzen. Wir haben es in der Hand, unsere Lebenswirklichkeit vor Ort ganz konkret zu beeinflussen“, sagte die neue Vorsitzende. Die JU müsse dazu wieder stärker als bisher nach außen sichtbar werden. Die Corona-Pandemie sei zwar noch nicht vorbei, doch seien direkte, persönliche Kontakte nun endlich wieder möglich.

So wolle der neue Vorstand die Kontakte zu den Jugendeinrichtungen wieder intensivieren und auch das Gespräch mit dem Kinder- und Jugendparlament suchen. „Außerdem werden wir unsere Social-Media-Aktivitäten weiter ausbauen. Dort sind die bekanntlich gerade die Kinder und Jugendlichen unterwegs“, betonte JU-Vize Luca Ahmann.

Die Stadt Recklinghausen habe sich seit 1999 unter Regie der CDU gut entwickelt und in den vergangenen Jahren mit Bürgermeister Christoph Tesche an der Spitze insbesondere auch die verschiedenen Krisen gut gemanagt. „Dennoch müssen wir nicht zu allem Ja und Amen sagen, was die CDU vorgibt. Wir wollen in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass die jungen Menschen noch mehr Gehör in unserer Stadt finden als bisher. Gerade in finanziell schwierigen Zeiten kommt es darauf an, mit Blick auf die Zukunft, die Prioritäten richtig zu setzen. Die Union hat einen Schwerpunkt in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf den Ausbau der Bildungsstadt Recklinghausen gelegt. Diesen Weg müssen wir konsequent weitergehen“, forderte Marie Böckmann. Besonders am Herzen liegt der neuen Vorsitzenden aber auch das Thema Gedenkkultur.

„Nur wer aus der eigenen Geschichte lernt, wird in der Zukunft schon einmal gemachte Fehler vermeiden. Mit dem OnlineGedenkbuch hat die Stadt tatsächlich Maßstäbe gesetzt. Das Verlegen von Stolpersteinen gehört ebenfalls zum Konzept, das wir als JU aus voller Überzeugung mittragen“, erläuterte Marie Böckmann. Sie kündigte eine Initiative der JU Recklinghausen an, die zum Ziel hat, möglichst zeitnah eine Straße oder einen Platz in der Stadt nach dem Ende 2021 verstorbenen Rolf Abrahamson zu benennen. Der Vestische Ehrenbürger war lange Jahre Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde und hat sich nach dem Krieg für den Wiederaufbau der Gemeinde eingesetzt. Außerdem hat er mit unzähligen Auftritten in Schulen dafür gesorgt, die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wachzuhalten.

„Es gibt zwar eine Vereinbarung der Politik, die besagt, dass die Benennung von Straßen oder Plätzen nach Frauen zunächst Vorrang hat, doch handelt es sich bei Rolf Abrahamson um eine wirklich außergewöhnliche Persönlichkeit, die ein solche Würdigung mehr als verdient hat. Die Benennung einer Straße nach ihm würde nicht nur ein deutliches Signal gegen alle rechten Tendenzen sein, sondern auch die Verbundenheit unserer Stadt mit der Jüdischen Kultusgemeinde zum Ausdruck bringen“, betonte Marie Böckmann.